Kath. Kirche St. Andreas, Teistungen
| Erbauer Gehäuse: | Johannes Creutzburg 1723 | |
| Erbauer: | Gebrüder Krell Orgelwerk mit Übernahme einiger Register | |
| Baujahr: | 1937/ 1938 | |
| System: | Elektropneumatische Spiel- und Registertraktur/ Kegelladen | |
| Balgsystem: | Doppelfaltenmagazinbalg | |
| Winderzeugung: | Ventus (2005) | |
| Tonumfang: | Manual C - f"' Pedal C - d' ' | |
| Disposition |
Die Orgel in Teistungen wurde in einer bewegten Zeit für die Duderstädter Firma gebaut. Im Jahr 1937 starb Friedrich Krell, der Sohn des Firmengründers Louis Krell. Im gleichen Jahr begaben sich Friedrichs Söhne Franz (*1905), Rudolf (*1907) und Josef (*1910), die bereits im Unternehmen als Orgelbauer tätig waren, auf die Meisterschule. Die Brüder firmierten ab 1937 unter dem Namen „Gebr. Krell“. Dabei profitierten sie von der über 70jährigen Erfahrung seit der Gründung im Jahr 1866. Der Zusammenhalt der Brüder zeigt sich auch in dem gemeinsamen Meisterstück: Die Orgel in der St. Andreas-Kirche in Teistungen.
Dass die Brüder das Instrument, obgleich es erst 1938 fertiggestellt wurde, am Spieltisch mit der Initialien ihres Vaters würdigten und noch nicht mit „Gebr. Krell“, zeigt den gemeinsamen Wunsch, das Unternehmen in Ehren zu halten und angemessen weiterzuführen.
Im Anschluss an meine Besichtigung hatte ich das Privileg und den Genuss einer ersten Begegnung mit Orgelbaumeister Werner Krell mit einer ausführlichen Werkstattführung und einer kleinen Zeitreise.
Hier erhielt ich auch Informationen über die drei Geschwister. (Sein Vater Rudolf hatte beispielsweise die elektrische Anlagen gefertigt, die wir in Bad Harzburg komplett als akkurate Meisterleistung erhalten konnten.) Auch in Teistungen ist die elektrische Anlage in solch erhal-tenswertem Zustand.
Obgleich dieses Instrument in der Literatur zu den Umbauten der Gebr. Krell zählt, ist es aus meiner Sicht ein Neubau hinter einem angepassten historischen Prospekt. Die Windladen, die Trakturen, der Spieltisch, das Klangkonzept (Disposition) und ein Großteil des Pfeifenwerkes sind neu.
Die Orgel in Teistungen als Meisterstück der Gebr. Krell ist keineswegs ihre erste Orgel (nicht selten ist ein Meisterstück die Kombination aus viel Leidenschaft und wenig Erfahrung). Die Orgel ist ein solides Instrument mit ausgereifter Technik und hochwertigen Komponen-ten von einschlägigen Zulieferbetrieben.
Die Elektrik ist sauber verlegt. Die Magnete arbeiten bis heute störungsfrei. Die Membranen und Ventilgrößen sind gut abgestimmt.
