Ca. 750 000 Harmonien wurden in Deutschland produziert, von denen etwa 520 000 in Deutschland verblieben. Seit 1990 gibt es keine serienmäßige Herstellung der Instrumente mehr. Dennoch werden viele Harmonien heute noch sowohl im privaten als auch im kirchlichen Rahmen wegen ihrer Robustheit, geringen Störanfälligkeit und geringem Platzbedarf genutzt.
Im Laufe der Jahrzehnte sind jedoch auch an diesen Instrumenten Verschleißerscheinungen zu beobachten: Mottenfraß bei Filzen, brüchig und porös gewordene Gummituchbespannungen der Schöpf- und Magazinbälge, Anobienbefall in hölzernen Elementen oder Verschmutzung der sehr empfindlichen durchschlagenden Zungenblättchen. Häufig ist die Oberfläche des Harmoniumgehäuses hinsichtlich der Schelllackpolitur oder der hölzernen Furniere beschädigt.
Alle diese Arbeiten führen wir als Orgel- und Harmoniumbauer selbstverständlich aus.
"Das Eigene seiner musikalischen Sprache gegenüber derjenigen der Orgel ist die Expressionsfähigkeit des einzelnen Tones, und dieser Eigenschaft wegen tut man dem Instrument Unrecht, wenn man es ausschließlich als Surrogat für die Orgel behandelt."
Curt Sachs (1913): Real-Lexikon der Musikinstrumente, Berlin.