Veröffentlicht am 4. Juni 2013 von Johannes Hüfken
Letzte Woche wurde die Klaviatur mit dem Rahmen gebohrt. Nun werden wir uns wieder der Tafel widmen.
1. Die Langlochhülsen
Während die Taste gespielt wird macht sie ja eine Drehbewegung um den Stift, der im Waagebalken eingeschlagen wird. Auf der Unterseite ist ein Loch, das genau den Durchmesser des Waagebalkenstiftes hat. Von oben wird ein Loch mit 10mm Durchmesser diesem kleinen Loch entgegen gebohrt und zwar nur so weit, dass das kleine Loch nur noch 2-3mm tief ist. Auf der Oberseite wird nun diese kleine Langlochhülse eingeleimt. Natürlich muss das Langloch in Bewegungsrichtung also längs zur Taste ausgerichtet sein. So ist die Taste gut geführt, aber klemmt nicht im Holz. Die hintere Führung ist zunächst komplett mit 10mm aufgebohrt und dann ebenfalls mit einer Langlochhülse versehen.
2. Klaviaturbild auf die Tafel zeichnen
Der Tastenbelag für die Untertasten soll als Tafel aus Ebenholz auf die Fichtentafel geleimt werden. Damit wir keine Fugen auf dem Tastenbelag haben, muss das Klaviaturbild auf die Tafel gezeichnet werden. Dann wird das Ebenholz zwischen den Untertasten zusammengesetzt werden.
3. Tastenbeläge
Es gibt sehr viele Hölzer, die sich als Tastenbelag eignen. Weil ich nicht alle vorstellen könnte, die es gibt, möchte ich Ihnen zunächst die Anforderungen an den Tastenbelag erklären.
Ebenholz, Buchsbaum, Rosenholz, Amarello, Cocobolo, Flieder, Birnbaum, Elsbeere, Paduk
4. Aufleimen der Tastenbeläge
Wenn die Untertastentafel zusammengestellt ist, muss Sie aufgeraut werden. Gerade tropische Holzarten können Ölige Inhaltsstoffe haben, die eine haltbare Verleimung mindern. Die Raue Oberfläche begünstigt durch die Formschlüssigkeit eine stabile Verleihung. Beim Verleimen dieser Holzarten kann auch auf moderne Leime zugegriffen werden. Neben Polyurethanleim gibt es auch lösungsmittelhaltige Leime, die ölige Hölzer sehr gut verbinden.
Beide Seiten mit wenig Leim benetzen und dann mit dem entsprechenden Druck pressen.
Zuviel Leim hat Nachteile:
EinenVorteil hat aber auch „zu viel Leim“: Der Anblick des herausquellenden Leims gibt das sichere Gefühl, genug Leim verwendet zu haben.
Im nächsten Beitrag werden unter anderem die Tasten ausgesägt. Bis dahin darf der Leim aushärten, und wir bringen das Sägeband unserer Bandsäge noch einmal zum Schärfdienst…